VII, Verschiedenes 13, 1934–1935, Seite 13

13. Miscellaneous
box 447

I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
Das Echo, Wien

vom
-
in
1933/34 erfolgreich
Burgtheater
Die Spielzeit des Burgtheaters geht zu Ende. Noch eine Neuinszenierung gibt es vor Torschluß: „Die Lustigen
Weiber“ von Shakespeare, die seit vielen Jahren nicht mehr gespielt wurden. Dann tritt das Burgtheater in seine Ferien.
Aus diesem Anlaß haben wir uns an Direktor Röbbeling mit der Bitte gewendet, uns eine künstlerische Bilanz
des letzten Spieljahres zu entwerfen und über seine Pläne für die nächste Saison zu sprechen.
Direktor Röbbeling über die abgelaufene Spielzeit
liche Komödie" von Krasnicky,
seines Herrn", „Der standhafte Prinz
Direktor Röbbeling hatte die
deutsch von Czokor, aufgeführt werden.
und
von Calderon, „Wilhelm Tell
Liebenswürdigkeit, unseren Mitarbeiter
Ferner werden Stücke von tschechoslowaki¬
„Braut von Messina von Schiller
zu empfangen und einen ausführlichen
schen und rumänischen Dichtern in diesem
und
Shakespeare wird mit „Hamlet
Rückblick auf das vergangene Spieljahr
Rahmen angenommen werden, die noch
„Wie es euch gefällt“ vertreten sein Vor
sowie die sich daraus ergebende künst¬
nicht feststehen.
von
Hebbel wird „Agnes Bernauer
lerische und materielle Bilanz des
Raimund „Der Verschwender“ zur Auf¬
Im Akademietheater wird in der
sprach
Theaters zu geben. Gleichzeitig
nächsten Saison ein neues Stück von
führung gelangen.
rektor Röbbeling in großen Zügen
Bratt „Jenseits der Sorgen", von
über die Pläne der kommenden Saison.
An Novitäten werden „Julius Caesar
Raoul Auernheimer „Die große
von Mussolini und Forzano,
„Aus der Aufführungszahl geht her¬
Leidenschaft“ und „Das lebenslängliche
„Das ferne Schiff von Rudolf Hans
vor, daß von klassischen Stücken an erster
Kind“ von Robert Neuner aufgeführt
Bartsch und von Björnson „Paul
Stelle Grillparzer mit „König Otto¬
werden. Ferner sind Stücke von Ne¬
Lange und Thora Parsberg" aufge¬
kars Glück und Ende“ und „Bruder¬
stroy, Anzengruber und Schnitz¬
führt werden.
zwist im Hause Habsburg“ steht. Shake¬
ler vorgesehen, unter denen die Aus¬
Im Zyklus „Stimmen der Völker im
speare mit „Julius Cäsar“ und
nicht getroffen ist.
Drama" wird für Polen „Die ungött¬
„Richard III..“, Goethe mit „Iphigenie"
und „Faust" und Schiller mit „Deme¬
trius" und „Wallenstein" folgen.
Das Programm der Novitäten im
letzten Jahre wurde fast ausschließlich
von österreichischen Dichtern be¬
stritten. Da ist an erster Stelle Hermann
Bahr mit seinem „Meister" und seinem
„Kingelspiel zu nennen. Ihm folgt Max
Mell mit dem Stück „Sieben gegen
Theben", Karl Schönherr mit dem
Friedrich Schrey¬
„Passionsspiel
vogel mit „Habsburgerlegende“ und
Richard Billinger mit „Rosse“.
Im Zyklus der „Stimmen der Völker
im Drama" hat die „Tragödie des Men¬
schen“ von Madach für Ungarn die
höchste Aufführungszahlen aufzuweisen
Ihm folgt für die Schweiz „Der Bürger
meister von Zürich" von Ferdinand
Schell und „Der Verrat von Novarra
von Caesar von Arx. Einen großen
Publikumserfolg haben die Stücke „So
war Herr Brummel“ von Penzoldt
und „Tenodorus“ von Biedermann
in der Bearbeitung von Gregor aufzu¬