VII, Verschiedenes 13, 1936 undatiert, Seite 50

box 44/10
s
an
.....
doch viel näher stehen, zu verbinden, turg und der Geldgeber, und man wird fast kein Theater heilige Religion angreift. Nun ist in der letzten Zeit auch
den und Tschechen gemeinsam vor. finden, wo nicht einer von den Dreien ein Jude ist, der
ein neuer Judenroman erschienen von Kurt Münzer „Der
noch im Gymnasium war, Gegner
Inde diktiert alles übrige und unsere christlichen Autoren Weg nach Zion“. Es ist unglaublich, was in diesem Roman
itenverbindungen, wie ich aber dieses können keine ihrer Theaterstücke zur Aufführung bringen,
geleistet wird; der Staatsanwalt hätte sich eigentlich mit
gegen die katholischen Verbindungen
selbst wenn sie den Leidensweg von einem zum anderen dem scheußlichen Inhalte dieses Romanes zu befassen. In
tholischer Couleurstudent. Die katho= antreten. Es ist von gut christlichen Autoren, Mitglieder
dem Romane wird die Blutschande verherrlicht, typisch ist
ingen ja nicht mehr als jene Gleich der Deutsch-österreichischen Schriftstellergenossenschaft, be¬
aber das freimütige Bekenntnis, das einer der Helden
als akademische Bürger und auf
kannt, wie sie unter den Schikanen der Cliquenwirtschaft ablegt, wie weit es die Juden gebracht
haben.
tes zusteht; sie wollen nur, daß es
leiden; wenn ein Autor nicht eine Empfehlung von Feliz daß sie alle Völker und Rassen vergiftet haben
eine zu gründen. Es ist aber so weit
Dörmann und Artur Schnitzler vorbringt, wird er unter
Diese Worte sollen uns eine Mahnung für alle Zeiten sein
sische Studenten nicht mehr promo¬
Umständen gar nicht empfangen
der Jude soll uns nicht umsonst gewarnt haben, wir wollen
der Fall bei meinem Kollegen Aldria
In unserem Burgtheater ist der Direktor Schlenthe
uns einig zusammenschließen. Bei der Verleihung des letzten
nicht promovieren konnte, weil Unar ein Christ, er ist aber von den Juden importier
Volkstheaterpreises hat sich der seltene Fall ereignet, daß sich
ät befürchtet wurden. Nun wird aber worden, damit sie leichter ihre Stücke anbringen.
Ein die Stimmen auf einen christlichen Autor, Gustav Geitz,
in Abgeordneten seine Promotion an
Zeichen seiner Tätigkeit ist, daß von zehn Premieren, die vereinigt haben; aber nicht sein Stück wurde aufgeführt,
Pohl die deutschfreisinnige und deutsch¬
in der letzten Zeit seines Direktoriums aufgeführt wurden
sondern das eines gewissen Leo Feld, der eigentlich Hirsch¬
t dieselbe nicht zulassen will. Nun sieben von jüdischen Autoren herrühren, die drei anderen
feld heißt und ein Bruder des bekannten Operettenlibretto¬
Bevölkerung von Graz erklärt, daß sind von Ehrenchristen wie Hermann Bahr, der einmal fabrikanten Viktor Leon ist. So wie es in der Wissenschaft
Knüttel in der Hand den Deutsch
Antisemit war, sich aber eine Jüdin als Frau beigelegt und Kunst ist, ist es auch in der Literaturgeschichte. In den
mus austreiben wird. Interessant ist hat und nun wird er im Burgtheater aufgeführt.
Literaturgeschichten fehlt der Name Ottokar Kernstock, aber
de „Neue Freie Presse“ auf die Pro¬
Unser großer Dichter Schiller hat in seiner „Moru alle jene sind darin enthalten, die sich in der „Neuen Freien
sich untersteht, nicht genau nach der lischen Schaubühne die Forderung aufgestellt, daß das
Presse“ gegenseitig beloben. Bezeichnend ist auch die Tat¬
schreiben, der wird förmlich aus
Theater sittlich auf das Volk wirke. Unse jüdische Clique sache, daß in Hans Benzmanns Moderner deutschen Lyrik
lehrtenwelt. Das ist dem Professor hat es so weit gebracht, daß das Theater entsittlicht. Da unter 170 Antoren nur 30 Oesterreicher zum Worte kommen.
rofessor Schrötter hat in einem brauchen wir nicht auf das Josefstädter Theater zu blicken
Diese sind lauter Nichtarier und findet man unter denselben:
aufgefordert, nicht immer das reli¬
denn jedes Theater steht heute auf dem Standpunkte, daß Felix Törmann, Emil Faktor, Josef Wolf Bondy, Kornell
Völkerung anzugreifen, und sollte es es ohne Ehebruchsdramen und französische Sittenstücke nicht Hoffmann, Paul Leppin, Stephan Zweig, Paul Wertheimer,
können, die religiöse Ueberzeugung
geht. Es ist doch darüber nichts zu sagen, daß ein Stück
Adolf Donth, Hugo Sahis, vor allen als den berühmtesten
s doch mit Takt geschehen. Das ist
wie „Rose Berndt“ erst über Intervention der Erzherzogin Dr. Hugo v. Hofmannsthal, entschieden der tiefste und ori¬
Schreibart und dieser Artikel wurde Valerie vom Burgtheater verschwinden mußte. Es ist zwar ginellste
in
einem
Kreis¬
jungen
Dichter
in Presse“ nicht aufgenommen, wei¬
Gerhart Hauptmann auch ein Christ, er ist aber ein Schütz
zu denen auch der Dramatiker Artur Schnitzler und
m paßt. Ich komme nun, führte der ling der Presse, er gehört zur Clique und darum hat ihm der Novellist Peter Altenberg gehört. Auch Roda-Roda
s, auf mein eigentliches Thema zu auch Hofrat Minor zweimal den Grillparzer=Preis verliehen, der mit dem bürgerlichen Namen Rosenfeld heißt, verdient
eratur. In der Architektur und bilden. In jüngster Zeit hat den Grillparzer=Preis Artur Schnitzler da als Dichter Beachtung. Ein besonderes Buch ist „Das
Juden noch keine Rolle. Sie sind
bekommen. Nun wissen wir, wie der neue Grillparzer aus deutsche Drama der Gegenwart von Rudolf Lothar, mit
als Baumeister, sie wollen nicht das schaut? Er hat eben zehn Liebesabenteuer in einem Buche dem bürgerlichen Namen Spitzer. Das ist illustriert und
unst betreiben, weil es nicht mühe
geschildert, so daß Boccacios Decamerone dagegen als mora
sollte eigentlich „Der Weg nach Zion“ heißen, denn wenn
Erwerb besteht aber in der Kunstisches Musterbuch gelten kann. Dieser Fall ist typisch dafür, man die Bilder ansieht, kommt man sich in das gelobte Land
historischen Vorlesungen besucht, wird wie der Hofrat Minor irgendeinen Schmutzfink herausgreif¬
versetzt vor.
ganzen Hörern sich nur zwei bis
und ihn zum Dichter stempelt. So ist es auch mit Feli¬
Man sieht also, wie traurig es in bezug auf die Kunst
Törmann der Fall, der eigentlich Felix Liebermann geheißen und Literatur beschaffen ist. Da sieht es ebenso traurig aus,
dienen die Juden auch noch nich
und seinen Namen bei der Statthalterei hat ändern lassen.
wie in der Hochschulfrage. Wir müssen also nach Mitteln
Mendelssohn sind zwar glänzende Was Professor Minor nicht besorgt, besogt Professor Erich suchen, um gegen das übermächtige Judentum wirksam an¬
Wagner hat sie durch seine gro߬
Schmid, der sich den Ausspruch geleistet hat, man könnte eben
zukämpfen. Vor allem wäre es notwendig, ein christlich¬
rboten. Bemerkenswert ist aber, daß einen Uhland, einen Eichendorf von der deutschen Literatur deutsches Volkstheater zu bekommen, wo nur klassisch und
sächlich wegen seiner Broschüre „Das
geschichte streichen, als einen Heine, dem die Palme der
Volksstücke aufgeführt werden und zivile Preise bestehen,
sik von der jüdischen Presse heftig Unsterblichkeit verliehen. Der Mann sollte sich dieses Aus
so daß auch unsere Kleingewerbetreibenden in die Lage
„Neue Freie Presse“ hat ihn durch
spruches schämen bis ins Mark hinein, aber er gehört auch
Amen, das Theater zu besuchen. Wir haben zwar ein
einen gewissen Spiter in den Ko¬
zu den Schützlingen der deutschradikalen Studentenschaft und Theater besessen, leider ist es auch unseren Händen ent¬
großartige Genie Richard Wagner
zu jenen, welche die Wissenschaft gegen jeden Angriff schützen
schwunden, zum großen Teile durch das Machtwort der
ingen und strahlt heute in vollem Es ist noch ein Stückchen des Hofrates Minor zu beleuchten
jüdischen Presse. Es ist aber notwendig, daß wir für unsere
Operette ist es anders, da spieler
Er hat einmal auch eine christliche Schriftstellerin prämiiert,
Arbeiter eine günstige Bildungsstätte schaffen
eine große Rolle und da drängen Frau Handel Mazetti, aber nur, weil er gleichzeitig Herrn
Auch der Abgeordnete Schuhmeier läßt in seinem
So wie aber ein jüdischer Trödler Werner v. Oesteren für seinen Roman „Christus und nicht Arbeiterheime Theaterstücke aufführen, aber absolut nicht
aucht, da er seine Ware umwenden Jesus" prämiieren wollte, und er hofft die christlich anti
französische Sittenstücke, sondern lauter gute Volksspiele, die
r Operette. Da wird an der Musik semitische Opposition zu befriedigen. Oesteren heißt eigentlich wirklich bildende Tendenz haben. Was überhaupt die fran¬
amt doch etwas Neues heraus, das
Goldbauch und ist Sohn einer Jüdin; woher er diesen zösischen Sittenstücke anbelangt, so haben die meisten Frank¬
cht und der Geschäftsstandpunkt ist Namen hat, weiß man nicht. Er wurde getauft, da war
ich gar nie gesehen. Es gibt viele Juden, die französische
auptsache
sogar ein Domherr Taufpate. Er ist in ein Jesuitenkolle Pseudonyms wählen. Ein Beispiel hiefür ist das Stück
im Theater angelangt. Beim Theater
gebracht worden, aus welchem er bald geliefert wurde und „Nichts zu machen", dessen Autoren Wiener Juden sind.
ine Rolle, der Direktor, der Drama nun hat er seinen Roman geschrieben, in dem er unsere Ein eigenes Kapitel bilden die Theateragenturen. Heute