VII, Verschiedenes 13, undatiert, Seite 29

13. Miscellaneous
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treten. Und wieder, ebenso
Die 89. Fortsetzung des Romans „Eine Frau über
märz allüberall die konservative Richtung dominierte und
der Moral" von Klaus Rittland befindet sich auf
nur gemäßigte Anschauungen sich geltend machten. War
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auf dem musikalischen Gebiete Mendelssohn der Ausdruck
der Zeit, so schwärmte das Burgtheaterpublikum für seinen
lieben Bauernfeld. So pflegte denn Holbein mit Vorliebe
Feuilleton.
das intime Stück, für welches eben auch Fichtner, Luise
Neumann, La Roche zur Verfügung waren, dabei brachte
Die Zukunft des Burgtheaters.
er auch Stücke des jungen Deutschland auf die kaiserliche
Vom Geheimen Rat Freiherrn v. Niebauer.
Bühne, von Gutzkow „Richard Savage“, „Ein weißes Blatt",
Als dramaturgischer Sekretär des Burgtheaters hat
„Werner oder Herz und Welt“, „Der 13. November,
Alfred Berger zum Schlußakte im alten Hause den Epilog
„Die Schule des Reichen" und von Laube „Monaldeschi".
geschrieben, der mit außerordentlichem Beifall aufgenommen
Allerdings nicht ihre politischen Tendenzstücke; als aber mit
wurde, und „Berger! Berger!" brauste es noch lange nach
dem Frühjahre 1848 der große Umschwung hereinbrach,
Fallen des Vorhangs durch das Haus, so daß der Name
wußte Holbein auch den neuen Anforderungen Rechnung
des jungen Dichters tatsächlich das letzte Wort bildete,
zu tragen. Noch im April gingen die „Karlsschüler“ in
welches die alten Räume jubelnd widerhallten.
Szene, trotz des Kopfschüttelns der Damenwelt wurde
Der Epilog schloß mit dem hoffnungsvollen Verse:
Hebbel mit „Maria Magdalena" eingeführt, bald folgte die
Im neuen Haus das alte Burgtheater!
„Judith", der „Wallenstein" gelangte nun in seiner ganzen
Gestaltung zur Darstellung, nicht mehr in der freilich sehr
Das alte Burgtheater! Was liegt nicht alles in diesen
geschickt ersonnenen Zusammenziehung Schreyvogels. Aber
Worten! Eine Stätte unvergänglichen Ruhmes! Eine
noch im Juni 1849, obzwar sich wieder eine politisch rück¬
Vereinigung der berühmtesten darstellenden Künstler, deren
läufige Bewegung zeigte, wußte er Gutzkows „Urie
Namen noch immer leuchten, gegen Schillers Ausspruch,
Acosta" für das Burgtheater zu retten, zu dessen dauern¬
dem Mimen flechte die Nachwelt keine Kränze. Eine voll
dem Gewinne. Gleichwohl blieb Heinrich Laube ein großes
zusammenklingende Harmonie der Vorstellungen! Eine
Reihe vortrefflicher Leiter des Theaters
Feld offen für reichliche glänzende Tätigkeit. Man er¬
innert sich, wie es die Schaffung der Generalintendanz der
Jeder Direktor gab natürlich der Hofbühne
eine
Hoftheater war, welche nach langer Tätigkeit den hochver¬
individuelle eigenartige Richtung. Fügte Schreyvogel
das
dienten Mann veranlaßte, die Demission zu erbitten.
klassische Stück in das Repertoire, so pflegte Holbein mit
Vorliebe das intime Stück, während Heinrich Laube
Da wären wir denn bei der wichtigen Organisations¬
seiner siebzehnjährigen Regierung bemüht war, zyklusartig
frage angelangt.
einen Ueberblick zu bieten über die wichtigsten dramatischen
Ich gestehe, daß mir der gegenwärtige Zustand der
Schöpfungen der Vergangenheit und Gegenwart. So
richtige zu sein scheint. Seit dem Abeben des General¬
wurde nun Shakespeare in seinen bedeutendsten Stücken
intendanten Freiherrn v. Plappart nämlich wurde diese
vorgeführt und Grillparzer zu neuem Leben erweckt.
Stelle, wenn auch nicht förmlich aufgehoben, so doch nicht
Man denkt nicht sehr günstig über die in die Vier¬
mehr besetzt. Das Burgtheater untersteht, wie es in der
zigerjahre allende Direktionsführung Holbeins. Aller¬
Epoche Laubes dem Oberstkämmereramte direkt unter¬
dings, mit Schreyvogel und mit Laube war er nicht zu
stand, wieder direkt einer obersten Hofbehörde, dem
vergleichen, aber man sollte nicht vergessen, daß im Vor-Obersthofmeisteramt, und wie damals Hofrat Raymond
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dramatischen. Schöpfur