VII, Verschiedenes 13, undatiert, Seite 155

13.
Miscellanes
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Verleger Kongen, Braumüller, Seidel & Sohn, Hölder, Gerold, Mohr,
Rosner, Stern usw., von denen jeder wenigstens einen Zweig der schönen
Literatur pflegt. Es ist nicht wahr, daß wir in Österreich keine billigen
Druckereien haben. Unsere großen Verlage lassen ihre Bücher in Öster¬
reich drucken. Wir haben auch — was der Herr Autor nicht bestritten
hat — in Wien eine Anstalt für Zinkätzung und verwandte graphische
Künste, die den Weltmarkt beherrscht und an der Herstellung der
meisten englischen Prachtwerke mitbeteiligt ist. Auf die übrigen (nach
meiner Ansicht ebenfalls vollkommen irrigen Ausführungen des Ver¬
fassers einzugehen, habe ich kein Interesse. Alles richtig. Auch daß
unsere Verlage ihre Bücher in Österreich drucken lassen. Nur eines ist
kurios: unsere Dichter lassen ihre Bücher nicht in unseren Verlagen
erscheinen. Die sechs genannten Autoren haben fast ihre sämtlichen
Bücher in Deutschland verlegen lassen.
Leser. Aus dem Bericht über einen Doppelselbstmord: »Das
Entstehen der Beziehungen zwischen der Frau und dem halbwüchsigen
Burschen ist psychologisch merkwürdig. Fiala kam als Freund der Fa¬
milie oft ins Haus. Die Frau fand Gefallen an dem Burschen. Wann
es zur Aussprache gekommen, ist deshalb nicht zu be¬
stimmen, weil er und sie es sorgfältig geheimzuhalten
verstanden, daß sie nicht bloß die Freundschaft, sondern
auch die Liebe aneinander fesselte. Welch unberechtigte
Geheimniskrämerei vor der Presse! »Höchst sonderbar und seltsam, in
der Tat¬
BUCHEREINLAUF.
Suse Theodor, Pygmalion. Lieder aus den Rosenhag. Sym¬
phonien in Rosen und Marmor. Leipzig. S. Hirzel
Charmatz Richard, Der demokratisch-nationale Bundesstaat
Österreich. Betrachtungen. Frankfurt a. M. Neuer Frankfurter
Verlag. G. m. b. H.
Herbatschek Dr. Heinrich, Ausgedinge oder Bauern versiche¬
rung? Wirtschaftspolitische Studie. Wien. Im Selbstverlage, IX.
Schulz-Strassnitzkigasse 5.
Kurz Leopold, Die Zerbrochenen, Novellen. Leipzig-Wien. Fritz
Sachs.
MITTEILUNG DER REDAKTION.
Unverlangte Manuskripte werden nur zurück¬
gesendet, wenn frankiertes und adressiertes
Kuvert beilag.
MITTEILUNG DES VERLAGES.
Am 1. April sind fünf Jahre seit dem Erscheinen der ersten
Nummer der Fackel vergangen. Mit dem nächsten Heft wird der
sechste Jahrgang der Fackel eröffnet.