VII, Verschiedenes 13, undatiert, Seite 204

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13. Miscellaneous

Eigenheiten herausbeißen, daß es manchmal aussieht, als schen Schriftstellergenossenschaft weiß man hier nicht viel, semitisch-konservative Presse, in richt
wollten sie ihn karrikieren. Und diese Söhne Austrias sind sie braucht Zeit, sich durchzusetzen, also wird die deutsch= Sachlage, nur dem in Deutschland schm
fast immer österreichische Juden! Daher kommt es denn, daß österreichische schöngeistige Literatur der Gegenwart ziemlich aus Oesterreich-Ungarn auf die Finger
der Norddeutsche gar oft den österreichischen Juden für den einseitig nach den Geistesprodukten jener Wiener Literatur lich die liberalen Zeitungen diesen U
Typus des Oesterreichers hält, während wieder jene hebräer beurteilt, die von ihren in Deutschland hausenden
behandeln überhaupt die ganze Frage
schnoddrigen Spree=Athener, welche den Bauern in Tirol Landsleuten natürlich mit der nötigen Reklame als Genies stischen Standpunkte. Die Position
und Bayern so in der Seele zuwider sind, sich in der Rege
ausposant werden! Mit welchen Mitteln gearbeitet wird
österreichischen Juden auf dem reichsd
aus der Berliner Mischpoche rekrutieren. Unsere österreichi= um so irgendeinen jüdischen Skribenten vom Donaustrande in der reichsdeutschen Presse errung
schen Israeliten sind hier die eigentlichen Repräsentanten des in die Höhe zu bringen, dafür ein Beispiel für viele: Ende das deutsche Volk im allgemeinen und
Kaiserstaates an der Donau und sie besorgen dies Geschäft April ging durch die Blätter die Notiz, daß die Besitzer des
sonderen eine recht ernste Angelegenh
in so aufdringlicher Weise, als ob sie ganz besonders schwarz= Luisen= und Passagetheaters, Karl und Theodor Rosenfeld, sogar die deutsche Regierung österreich
gelb patentiert wären. Sie besuchen mit Vorliebe jene Re= zwei echte österreichische Israeliten, mit einem eigens zu
zielle Journalisten! So wird das ha
staurants, welche Wiener Küche führen, in den Cases studieren sammengestellten Ensemble ein dreiaktiges Stück aus der Telegraphenbureau von Dr. Mantler
sie auffällig die „Neue Freie Presse“ vom Leitartikel bis Wiener Bohème, „Künstler“, von Josef Holtzinger im liner politischen Nachrichten“
gibt
zum letzten Kuppelinserate und läßt sich ein Reichsdeutscher Neuen Theater zur Uraufführung bringen werden. Bald Schweinburg heraus und Besitzer der
mit ihnen in eine Unterhaltung ein, dann ergehen sie sich darauf wurde mitgeteilt, daß die Zensur das Drama ver¬ korrespondenz" ist Herr Katz! Ferner
in derartig überschwenglichen Verhimmelungen Wiens, als boten habe, worauf die Unternehmer an die höhere Instanz Hälfte der Redakteure
bei den liber
wäre dieses die Hauptstadt Zions, dabei gefällt ihnen in appellierten, während man einstweilen Dörmanns Un= Blättern aus österreichischen Juden,
Berlin nichts, außer dem gewaltigen Verkehre und dem sittenstück „Ledige Leut spielte. Auf einmal hieß es, die daktionsverbande der christlichen Zeit¬
Nachtleben, wahrscheinlich deshalb, weil der Straßentrubel „Künstler“ seien nach entsprechenden Strichen und sonstigen Oesterreicher befinden.
Die lange Bli
man denke an die orientalischen Städte — überhaupt Aenderungen freigegeben worden, und am 20. Mai fand Presse in Oesterreich hat eben einen Ue
etwas Semitisches an sich hat.
richtig die Premiere statt. Dieses so pikant eingeführte Stück Publizisten erzeugt, der weil er inn
Den größten Einfluß aber übte das Oesterreichertum aus der Wiener Bohème erwies sich nun als eines
gelben Grenzpfähle keine Beschäftigung
auf die reichsdeutschen Bühnen aus. Nicht nur daß die blutige Dilettantenarbeit, daß es einen vollständigen Durch¬ land abfließt!
fall erlebte, trotzdem sich der größte Teil des Publikums
Oesterreicher das Hauptkontingent zu den Schauspieler
Unter den nach Deutschland aus
stellen, es befindet sich auch ein stattlicher Bruchteil der aus dem Bekanntenkreise der Gebrüder Rosenfeld zusammen den Bühnenkünstlern und Journalister
setzte. Wer dieses schreckliche Stück geschrieben hat, weiß wenig Christen, dafür desto mehr in ei¬
reichsdeutschen Theater in ihren Händen, und dabei über¬
wiegt ebenfalls das jüdische Element. Diesem Umstande ist man bis heute nicht, da es der Autor angesichts seines der sich ebenfalls mit geistigen Genüss
es auch zu verdanken, daß die hiesigen Bühnen mit jenen Mißerfolges vorzog, im Dunkel seiner Anonymität zu bleiben
lich im Schankgewerbe. Eine lange R
gewissen Wiener Stücken jüdischer Mache, die ein voll= Hätte aber das Stück gefallen, so wäre sicherlich vor dem Restaurants und Cafes gehört Oesterrei
Vorhange ein neuer Wiener Literaturhebräer erschienen, denn die hiesige Kellnerschaft einen stark öste
ständig verzerrtes Bild von den sozialen Zuständen in der
für christliche Schriftsteller stürzen sich Gebrüder Rosen= Auf gastronomischem Gebiete scheinen
Hauptstadt an der Donau bieten, überschwemmt werden
feld natürlich nicht in Unkosten!
und so in Deutschland die Ansicht erweckt wird, als seien
richtungen für Norddeutschland vorbildli
Dieses Vordrängen der österreichischen Juden hat das möglichen Nahrungsmittel werden unter
die Oesterreicher wirklich solche Jammerkerle, wie sie
Schnitzler, Dörmann, Salten und andere zeichnen. Man Wienertum in Berlin ein wenig in Mißkredit gebracht, und geboten und die Kaffeehäuser, die bekan
macht sich in der habsburgischen Monarchie keine Vor= nicht nur antisemitische und konservative sondern auch national= Wien ihren Weg nach Deutschland
stellung davon, wie sehr es dem literarischen Ansehen liberale Organe haben sich in letzter Zeit wiederholt recht immer auf ihren Ursprungsort hin, i
Teutschösterreichs in den hiesigen ernsten nationalen Kreisen scharf gegen die „Verwienerung" Berlins gewendet. Selbst die Bezeichnung tragen: Wiener Cafe
freisinnige Blätter geben ab und zu den hier lebenden moden übt Frau Vindobona einen star
geschadet hat, daß die Ausfuhr von Wiener belletristischen
Wienern einen freundschaftlichen Klaps. Freundschaftlich
Erzeugnissen fast ausschließlich jüdische Marke trägt. Von
Schwester Berolina aus und in der hie¬
der verhältnismäßig noch recht jungen Deutsch=österreichi¬ im wahrsten Sinne des Wortes, denn während die anti¬ viele Oesterreicher beschäftigt, allerdi¬