b 44/10
13. Miscellaneous
ergenossenschaft weiß man hier nicht viel, semitisch-konservative Presse, in richtiger Erkenntnis der
sich durchzusetzen, also wird die deutsch= Sachlage, nur dem in Deutschland schmarotzenden Judentum
ngeistige Literatur der Gegenwart ziemlich aus Oesterreich=Ungarn auf die Finger klopft, machen natür¬
Geistesprodukten jener Wiener Literatur lich die liberalen Zeitungen diesen Unterschied nicht und
, die von ihren in Deutschland hausenden behandeln überhaupt die ganze Frage mehr vom journali¬
fürlich mit der nötigen Reklame als Genies
stischen Standpunkte. Die Position aber, welche sich die
den! Mit welchen Mitteln gearbeitet wird, österreichischen Juden auf dem reichsdeutschen Theater und
sen jüdischen Skribenten vom Donaustrande in der reichsdeutschen Presse errungen haben, ist
bringen, dafür ein Beispiel für viele: Ende das deutsche Volk im allgemeinen und Deutschland im be¬
die Blätter die Notiz, daß die Besitzer des sonderen eine recht ernste Angelegenheit. Beschäftigt doch
sagtheaters, Karl und Theodor Rosenfeld
sogar die deutsche Regierung österreichische Juden als offi¬
richische Israeliten, mit einem eigens zu zielle Journalisten! So wird das halbamtliche „Wolffsche
Ensemble ein dreiaktiges Stück aus der Telegraphenbureau von Dr. Mantler geleitet, die „Ber¬
„Künstler“, von Josef Holtzinger im liner politischen Nachrichten" gibt der Galizianer Viktor
zur Uraufführung bringen werden. Bald Schweinburg heraus und Besitzer der „Süddeutschen Reichs¬
itgeteilt, daß die Zensur das Drama ver= orrespondenz" ist Herr Katz! Ferner besteht ungefähr die
auf die Unternehmer an die höhere Instanz Hälfte der Redakteure
bei den liberalen und parteilose
hrend man einstweilen Dörmanns Un=Blätern aus österreichischen Juden, während sich im Re¬
se Leut spielte. Auf einmal hieß es, die daktionsverbande der christlichen Zeitungen nur seh, wenig
nach entsprechenden Strichen und sonstigen Oesterreicher befinden. Die lange Blütezeit der liberalen
igegeben worden, und am 20. Mai fand Presse in Oesterreich hat eben einen Ueberschuß an jüdischen
ere statt. Dieses so pikant eingeführte Stück
Publizisten erzeugt, der weil er innerhalb der schwarz¬
Bohème erwies sich nun als eine so gelben Grenzpfähle keine Beschäftigung findet, nach Deutsch¬
enarbeit, daß es einen vollständigen Durch land abfließt
dem sich der größte Teil des Publikums
Unter den nach Deutschland aus Oesterreich kommen¬
enkreise der Gebrüder Rosenfeld zusammen¬
den Bühnenkünstlern und Journalisten befinden sich als
s schreckliche Stück geschrieben hat, weiß wenig Christen, dafür desto mehr in einem anderen Berufe,
nicht, da es der Autor angesichts seines
der sich ebenfalls mit geistigen Genüssen beschäftigt, näm¬
g, im Dunkel seiner Anonymität zu bleiben
lich im Schankgewerbe. Eine lange Reihe von vornehmen
Stück gefallen, so wäre sicherlich vor dem Restaurants und Cafes gehört Oesterreichern und ebenso hat
sier Wiener Literaturhebräer erschienen, denn die hiesige Kellnerschaft einen stark österreichischen Einschlag.
schriftsteller stürzen sich Gebrüder Rosen¬
Auf gastronomischem Gebiete scheinen die Wiener Ein¬
licht in Unkosten!
richtungen für Norddeutschland vorbildlich zu sein, denn alle
drängen der österreichischen Juden hat das möglichen Nahrungsmittel werden unter Wiener Marke feil¬
erlin ein wenig in Mißkredit gebracht, und
geboten und die Kaffeehäuser, die bekanntlich allmählich von
tische und konservative sondern auch national¬
Wien ihren Weg nach Deutschland machten, weisen noch
haben sich in letzter Zeit wiederholt recht immer auf ihren Ursprungsort hin, indem sie durchwegs
Verwienerung" Berlins gewendet. Selbst
die Bezeichnung tragen: Wiener Cafe. Auch in Damen¬
geben ab und zu den hier lebenden
moden übt Frau Vindobona einen starken Einfluß auf ihre
freundschaftlichen Klaps. Freundschaftlich
Schwester Berolina aus und in der hiesigen Konfektion sind
ne des Wortes, denn während die anti- viele Oesterreicher beschäftigt, allerdings zumeist wieder
uocher Rasse. Als tüchtige Musiker werden die Oester¬
reicher in Deutschland ebenfalls sehr geschätzt, es gibt kaum
ein bedeutenderes Orchester, in dem nicht Oesterreicher sitzen.
Die Damenkapellen ziehen in Deutschland samt und sonders
unter Wiener Aushängeschild herum, wobei allerdings
oftmals keine einzige der musizierenden Grazien am Donau¬
strande geboren ist, und daß endlich die ungarischen Zigeuner¬
banden nicht fehlen, versteht sich von selbst, denn diese sind
eine internationale Plage. Von den hier lebenden Malern
und Bildhauern österreichischer Herkunft hört und sieht man
nicht viel, besondere Talente sind jedenfalls nicht unter ihnen.
Der einzige, der in der Oeffentlichkeit Jahre hindurch eine
große Rolle gespielt hat, weil er sich wegen seiner forschen
Schlachtenbilder bei Kaiser Wilhelm großer Gunst erfreute,
war der österreichische Pole Herr v. Kossak. Er wendete aber
vor mehreren Jahren der Kaiserstadt an der Spree den
Rücken, als nach der Warschauer Affäre die preußische Re¬
gierung immer schärfer gegen die Polen vorging.
In anderen Berufen begegnen einem in Berlin selten
Landsleute. Hie und da stößt man auf einen kleinen
Handwerker aus Oesterreich, den der mächtige wirtschaft¬
liche Aufschwung, welchen Deutschland genommen, vor
einer Reihe von Jahren hiehergezogen hat, man findet
Spezialgeschäfte für österreichische Eßwaren, welch letztere
natürlich infolge des hohen Zolles kaum zu bezahlen sind,
aber im großen und ganzen gewinnt man den Eindruck,
daß es den Oesterreichern äußerst schwer fällt, sich in
Deutschland einzuleben oder sich hier gar ein Vermögen
zu erwerben. Den österreichischen Juden glückt es selbst¬
verständlich eher, aber auch sie ziehen der Konkurrenz ihrer
reichsdeutschen Konnationalen gegenüber in der Regel den
kürzeren, und dann ist der Norddeutsche, speziell in den
alten deutschen Hansastädten, selbst ein viel zu tüchtiger
Geschäftsmann, als daß er sich von den österreichischen
Juden so leicht übers Ohr hauen ließe. Mit Pofelwaren,
Schleuderausverkauf und Konkursschwindeleien läßt sich in
einem Staate, dessen Handel an dritter Stelle rangiert,
nicht arbeiten und für den kommerziellen Weltverkehr fehlt
dem Durchschnittsjuden der geniale Weitblick.
Solange
die habsburgische Monarchie nicht mit den anderen Gro߬
mächten auf dem Weltmarkte in ernsthaften Wettbewerb
tritt, wird der Oesterreicher eben immer der Binnen¬
länder bleiben, dessen Gesichtskreis von den Bergen seiner
Stg.
schönen Heimat umgrenzt ist!
13. Miscellaneous
ergenossenschaft weiß man hier nicht viel, semitisch-konservative Presse, in richtiger Erkenntnis der
sich durchzusetzen, also wird die deutsch= Sachlage, nur dem in Deutschland schmarotzenden Judentum
ngeistige Literatur der Gegenwart ziemlich aus Oesterreich=Ungarn auf die Finger klopft, machen natür¬
Geistesprodukten jener Wiener Literatur lich die liberalen Zeitungen diesen Unterschied nicht und
, die von ihren in Deutschland hausenden behandeln überhaupt die ganze Frage mehr vom journali¬
fürlich mit der nötigen Reklame als Genies
stischen Standpunkte. Die Position aber, welche sich die
den! Mit welchen Mitteln gearbeitet wird, österreichischen Juden auf dem reichsdeutschen Theater und
sen jüdischen Skribenten vom Donaustrande in der reichsdeutschen Presse errungen haben, ist
bringen, dafür ein Beispiel für viele: Ende das deutsche Volk im allgemeinen und Deutschland im be¬
die Blätter die Notiz, daß die Besitzer des sonderen eine recht ernste Angelegenheit. Beschäftigt doch
sagtheaters, Karl und Theodor Rosenfeld
sogar die deutsche Regierung österreichische Juden als offi¬
richische Israeliten, mit einem eigens zu zielle Journalisten! So wird das halbamtliche „Wolffsche
Ensemble ein dreiaktiges Stück aus der Telegraphenbureau von Dr. Mantler geleitet, die „Ber¬
„Künstler“, von Josef Holtzinger im liner politischen Nachrichten" gibt der Galizianer Viktor
zur Uraufführung bringen werden. Bald Schweinburg heraus und Besitzer der „Süddeutschen Reichs¬
itgeteilt, daß die Zensur das Drama ver= orrespondenz" ist Herr Katz! Ferner besteht ungefähr die
auf die Unternehmer an die höhere Instanz Hälfte der Redakteure
bei den liberalen und parteilose
hrend man einstweilen Dörmanns Un=Blätern aus österreichischen Juden, während sich im Re¬
se Leut spielte. Auf einmal hieß es, die daktionsverbande der christlichen Zeitungen nur seh, wenig
nach entsprechenden Strichen und sonstigen Oesterreicher befinden. Die lange Blütezeit der liberalen
igegeben worden, und am 20. Mai fand Presse in Oesterreich hat eben einen Ueberschuß an jüdischen
ere statt. Dieses so pikant eingeführte Stück
Publizisten erzeugt, der weil er innerhalb der schwarz¬
Bohème erwies sich nun als eine so gelben Grenzpfähle keine Beschäftigung findet, nach Deutsch¬
enarbeit, daß es einen vollständigen Durch land abfließt
dem sich der größte Teil des Publikums
Unter den nach Deutschland aus Oesterreich kommen¬
enkreise der Gebrüder Rosenfeld zusammen¬
den Bühnenkünstlern und Journalisten befinden sich als
s schreckliche Stück geschrieben hat, weiß wenig Christen, dafür desto mehr in einem anderen Berufe,
nicht, da es der Autor angesichts seines
der sich ebenfalls mit geistigen Genüssen beschäftigt, näm¬
g, im Dunkel seiner Anonymität zu bleiben
lich im Schankgewerbe. Eine lange Reihe von vornehmen
Stück gefallen, so wäre sicherlich vor dem Restaurants und Cafes gehört Oesterreichern und ebenso hat
sier Wiener Literaturhebräer erschienen, denn die hiesige Kellnerschaft einen stark österreichischen Einschlag.
schriftsteller stürzen sich Gebrüder Rosen¬
Auf gastronomischem Gebiete scheinen die Wiener Ein¬
licht in Unkosten!
richtungen für Norddeutschland vorbildlich zu sein, denn alle
drängen der österreichischen Juden hat das möglichen Nahrungsmittel werden unter Wiener Marke feil¬
erlin ein wenig in Mißkredit gebracht, und
geboten und die Kaffeehäuser, die bekanntlich allmählich von
tische und konservative sondern auch national¬
Wien ihren Weg nach Deutschland machten, weisen noch
haben sich in letzter Zeit wiederholt recht immer auf ihren Ursprungsort hin, indem sie durchwegs
Verwienerung" Berlins gewendet. Selbst
die Bezeichnung tragen: Wiener Cafe. Auch in Damen¬
geben ab und zu den hier lebenden
moden übt Frau Vindobona einen starken Einfluß auf ihre
freundschaftlichen Klaps. Freundschaftlich
Schwester Berolina aus und in der hiesigen Konfektion sind
ne des Wortes, denn während die anti- viele Oesterreicher beschäftigt, allerdings zumeist wieder
uocher Rasse. Als tüchtige Musiker werden die Oester¬
reicher in Deutschland ebenfalls sehr geschätzt, es gibt kaum
ein bedeutenderes Orchester, in dem nicht Oesterreicher sitzen.
Die Damenkapellen ziehen in Deutschland samt und sonders
unter Wiener Aushängeschild herum, wobei allerdings
oftmals keine einzige der musizierenden Grazien am Donau¬
strande geboren ist, und daß endlich die ungarischen Zigeuner¬
banden nicht fehlen, versteht sich von selbst, denn diese sind
eine internationale Plage. Von den hier lebenden Malern
und Bildhauern österreichischer Herkunft hört und sieht man
nicht viel, besondere Talente sind jedenfalls nicht unter ihnen.
Der einzige, der in der Oeffentlichkeit Jahre hindurch eine
große Rolle gespielt hat, weil er sich wegen seiner forschen
Schlachtenbilder bei Kaiser Wilhelm großer Gunst erfreute,
war der österreichische Pole Herr v. Kossak. Er wendete aber
vor mehreren Jahren der Kaiserstadt an der Spree den
Rücken, als nach der Warschauer Affäre die preußische Re¬
gierung immer schärfer gegen die Polen vorging.
In anderen Berufen begegnen einem in Berlin selten
Landsleute. Hie und da stößt man auf einen kleinen
Handwerker aus Oesterreich, den der mächtige wirtschaft¬
liche Aufschwung, welchen Deutschland genommen, vor
einer Reihe von Jahren hiehergezogen hat, man findet
Spezialgeschäfte für österreichische Eßwaren, welch letztere
natürlich infolge des hohen Zolles kaum zu bezahlen sind,
aber im großen und ganzen gewinnt man den Eindruck,
daß es den Oesterreichern äußerst schwer fällt, sich in
Deutschland einzuleben oder sich hier gar ein Vermögen
zu erwerben. Den österreichischen Juden glückt es selbst¬
verständlich eher, aber auch sie ziehen der Konkurrenz ihrer
reichsdeutschen Konnationalen gegenüber in der Regel den
kürzeren, und dann ist der Norddeutsche, speziell in den
alten deutschen Hansastädten, selbst ein viel zu tüchtiger
Geschäftsmann, als daß er sich von den österreichischen
Juden so leicht übers Ohr hauen ließe. Mit Pofelwaren,
Schleuderausverkauf und Konkursschwindeleien läßt sich in
einem Staate, dessen Handel an dritter Stelle rangiert,
nicht arbeiten und für den kommerziellen Weltverkehr fehlt
dem Durchschnittsjuden der geniale Weitblick.
Solange
die habsburgische Monarchie nicht mit den anderen Gro߬
mächten auf dem Weltmarkte in ernsthaften Wettbewerb
tritt, wird der Oesterreicher eben immer der Binnen¬
länder bleiben, dessen Gesichtskreis von den Bergen seiner
Stg.
schönen Heimat umgrenzt ist!