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voetheschen Entwicklungsganges in der Literatur kenntlich
in Treue Unterthan
machten. Zunächst steht die Jugend zu ihm, dem Jungen. Es Süddeutsche, denen der
Jung=Wien.
erwächst eine spätere Generation, der die beinah gleichzeitigen gilt, und die von ihm
Neue Romane und Novellen.
Schöpfungen „Wilhelm Meister" etwa und die „Braut von
prochenem Lyrismus
Man könnte, wenn an Worten überhaupt etwas läge, ein
Korinth" alles bedeuten; das sind die Romantiker. Und dann
Schnitzler.
Pilatusfrage darin sehen: was ist Realismus
ist Goethe allein. Der alte Goethe findet keine unmittelbar
Aber während diese
Zwei Menschen sitzen sich gegenüber. Der Eine hat dem Resonanz. Die Literatur verjüngt sich unter Goetheichem Ein
stehen, ihre eigenen Weg
Andern von dem Tode eines gemeinsamen Freundes Mittheilung
fluß, aber bald ist es Goethe, der Klassiker, bald der junge an einander an. Klänge
zu nachen. Der Schreck über die Nachricht, die Trostsprechung, da¬
Goethe, der lebendig und lebenzeugend wirkt. Erst nachdem
von einer „Schule" reden.
innere Verhältniß, in dem sie Beide zu dem Todten gestanden
mehrere Generationen gegangen sind, wird der alte Goethe „ent bekenntniß: Schnitzlers „A
das Alles findet in Worten seinen Ausdruck; und we
deckt und beginnt nun, Nachfolge weckend, aufzuerstehen. Man
Begriff geworden.
solche Worte wiedergiebt, treu, wie sie hätten gekann von einem geistigen Kampf um Goethe reden, der ein
Diesen jungen Wien¬
sprochen den können, ist ja wohl Realist. Doch Jahrhundert ausfüllt.
Leistung hinter ihr eige
andererseits. Die Beiden sitzen in einem Zimmer beieinander
Die Geschmacklosigkeit liegt mir fern,
irgendwie Charakteristische. Sie we
das für sie gemeinsame Erinnerungen birgt. Und währen
neben Goethe stellen zu wollen. Doch scheint es mir lehrreich, selbst. Die kurze pointirte
der Freund dem Freunde die Nachricht mittheilt, ersteht von
die Verschiedenheit, wie sich der Einfluß, den sie Beide üben, in nehmsten.
seinen Augen plötzlich eine Scene, in der sich der nunmehr der Literatur wiederspiegelt, nachzuweisen. Zunächst, Ibsen ist
Diese jungen Schrift
Verstorbene in eigenthümlichem Licht ihm zeigte. Er kann in keiner seiner Entwicklungsphasen ein Unverstandener, etwa das ist wiederum bezeichnen
dieselben Worte sprechen, wie er sie vorher gesprochen hätte, wie es der alte Goethe war, oder, um ein noch schlagenderes aus. Sie kokettiren mit
aber seine Seele untersteht ganz anderem Eindruck; die Worte Beispiel anzuführen, wie der Begründer der modernen Land
viel Ketterie in ihrer Ar¬
bedeuten nicht mehr Alles. Und zum Dritten: Während der schaftsmalerei, Turner, der in seinen alten Tagen für gestört
seelische Koketterie. Sie si
Eine die Nachricht mittheilt, beobachtet er, wie sich der Andere galt und dessen Alterswerken heut beinah so viel Raum in der
die Nervenmenschen.
innerlich dazu stellt. Er glaubt den Worten, die dieser spricht, Londoner Nationalgalerie gegeben ist, wie sonst der englischen
umspannt. Das gesprochene
nur halb; er versucht tiefer zu sehen. Und gleichzeitig legt er Kunst eines Jahrhunderts. Soweit es sich kontroliren läßt, ihre Welt ist eben auch nu
sich Rechenschaft davon ab, was er selbst dabei empfindet, daer
scheint mir das Verständniß Ibsens mit seiner eigenen Ent¬
Ihr Interesse ist beinah ga
dem Freunde solchen Schmerz zufügen muß. Die Worte, die wicklung völlig Schritt zu halten. I denfalls, seine innerlich das willig eine Zeit lang
gewechselt werden, sind ganz bedeutungslos geworden. Die
ganz verschiedenen Dramen, zwischen denen sich die angedeutete Die ist das „Weib"; Inbe¬
inneren Stimmungen müßte der Wirklichkeitssucher, der Realist, Wandlung vollzogen hat, die „Gespenster" einerseits und der der Liebelei. Die Stimm¬
in diesem Fall zum Ausdruck bringen.
„Baumeister Solneß" etwa andrerseits, üben ihren Einfluß auf wenig Herzlichkeit, ein wer
Fast jedes Künstlers Werden weist solchen Wandel von die deutsche Literatur ganz kurz nach ihrem Erscheinen aus. Für
thum und viel Blasirtheit.
einem mehr äußeren zu einem mehr inneren Realismus auf
die Tiefe des Einflusses mag das nicht zeugen.
Sphäre aber finden sie und
Von Goethe gilt das ganz so gut, wie etwa auch von Ibsen
Wohl aber für die arge, seelenlose Schnelllebigkeit unserer Und ein zartes, seelenvollen
In beider Jugendwerken steht im Allgemeinen das Wort für Zeit. Innerhalb weniger Jahre haben sich in unserer Literatur
hinein, das aber auch seltsa¬
die Empfindung. In ihren Alterswerken ist das gesprochene Wandlungen vollzogen, die, wenn sie tief greifen wollten oder Man könnte es in einem B
Wort nicht alles mehr. Etwas Geheimnißvolles, das nicht den innerliches Erlebniß voraussetzen ließen, ebensoviel Jahrzehnte den Bäumen hie und da ve¬
bündigen Ausdruck sucht, ihn vielleicht gar scheut, besteht da¬
beanspruchen müßten. Aber die Mode ist alles. Unter den
Weiher ein schwarzer Schw
hinter. Oder dem Wort ist innere Deutung neben der alltäglichen
jüngeren unserer deutschen Schriftsteller lassen sich zwei Rich
das bunte Herbstlaub, Sch
verliehen. — Naturgemäß erscheint solcher Entwicklungsgang
tungen kennzeichnen, die beide in gleicher Weise Ibsenschen
diese Bevorzugte landschaftli¬
Die Jugend will vorerst die Welt, wie sie sie sieht, erfassen
Einfluß unterlegen sind, nur daß die einen sich an den Ibsen mit einklingt. Es ist vie
Sie hat mit dem Thatsächlichen sich abzufinden. Das That¬
der „Gespenster", die andern an den alten Ibsen zunächst das ist Absicht.
sächliche aber und das gesprochene Wort verliert für das Alter gehalten haben. Man könnte, wollte man spaßhaft sein, von
Um ein konkretes, sehr
an Werth. Es schließen sich Thüren, und Fenster thun sich zwei „Generationen" der Jüngeren reden, zwischen denen ein Sperling hockt auf braunen
auf. Die Seelenstimmung erscheint als das Eine Wichtige.
Altersunterschied etwa von fünf Jahren bestände. Die älteren, ein donnerndes Getöse, der
Man kann verfolgen, wie sich die Rückwirkungen dieses zumeist Norddeutsche, deren Realismus dem gesprochenen Wort Pferde. Ruhig bleibt er sit
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voetheschen Entwicklungsganges in der Literatur kenntlich
in Treue Unterthan
machten. Zunächst steht die Jugend zu ihm, dem Jungen. Es Süddeutsche, denen der
Jung=Wien.
erwächst eine spätere Generation, der die beinah gleichzeitigen gilt, und die von ihm
Neue Romane und Novellen.
Schöpfungen „Wilhelm Meister" etwa und die „Braut von
prochenem Lyrismus
Man könnte, wenn an Worten überhaupt etwas läge, ein
Korinth" alles bedeuten; das sind die Romantiker. Und dann
Schnitzler.
Pilatusfrage darin sehen: was ist Realismus
ist Goethe allein. Der alte Goethe findet keine unmittelbar
Aber während diese
Zwei Menschen sitzen sich gegenüber. Der Eine hat dem Resonanz. Die Literatur verjüngt sich unter Goetheichem Ein
stehen, ihre eigenen Weg
Andern von dem Tode eines gemeinsamen Freundes Mittheilung
fluß, aber bald ist es Goethe, der Klassiker, bald der junge an einander an. Klänge
zu nachen. Der Schreck über die Nachricht, die Trostsprechung, da¬
Goethe, der lebendig und lebenzeugend wirkt. Erst nachdem
von einer „Schule" reden.
innere Verhältniß, in dem sie Beide zu dem Todten gestanden
mehrere Generationen gegangen sind, wird der alte Goethe „ent bekenntniß: Schnitzlers „A
das Alles findet in Worten seinen Ausdruck; und we
deckt und beginnt nun, Nachfolge weckend, aufzuerstehen. Man
Begriff geworden.
solche Worte wiedergiebt, treu, wie sie hätten gekann von einem geistigen Kampf um Goethe reden, der ein
Diesen jungen Wien¬
sprochen den können, ist ja wohl Realist. Doch Jahrhundert ausfüllt.
Leistung hinter ihr eige
andererseits. Die Beiden sitzen in einem Zimmer beieinander
Die Geschmacklosigkeit liegt mir fern,
irgendwie Charakteristische. Sie we
das für sie gemeinsame Erinnerungen birgt. Und währen
neben Goethe stellen zu wollen. Doch scheint es mir lehrreich, selbst. Die kurze pointirte
der Freund dem Freunde die Nachricht mittheilt, ersteht von
die Verschiedenheit, wie sich der Einfluß, den sie Beide üben, in nehmsten.
seinen Augen plötzlich eine Scene, in der sich der nunmehr der Literatur wiederspiegelt, nachzuweisen. Zunächst, Ibsen ist
Diese jungen Schrift
Verstorbene in eigenthümlichem Licht ihm zeigte. Er kann in keiner seiner Entwicklungsphasen ein Unverstandener, etwa das ist wiederum bezeichnen
dieselben Worte sprechen, wie er sie vorher gesprochen hätte, wie es der alte Goethe war, oder, um ein noch schlagenderes aus. Sie kokettiren mit
aber seine Seele untersteht ganz anderem Eindruck; die Worte Beispiel anzuführen, wie der Begründer der modernen Land
viel Ketterie in ihrer Ar¬
bedeuten nicht mehr Alles. Und zum Dritten: Während der schaftsmalerei, Turner, der in seinen alten Tagen für gestört
seelische Koketterie. Sie si
Eine die Nachricht mittheilt, beobachtet er, wie sich der Andere galt und dessen Alterswerken heut beinah so viel Raum in der
die Nervenmenschen.
innerlich dazu stellt. Er glaubt den Worten, die dieser spricht, Londoner Nationalgalerie gegeben ist, wie sonst der englischen
umspannt. Das gesprochene
nur halb; er versucht tiefer zu sehen. Und gleichzeitig legt er Kunst eines Jahrhunderts. Soweit es sich kontroliren läßt, ihre Welt ist eben auch nu
sich Rechenschaft davon ab, was er selbst dabei empfindet, daer
scheint mir das Verständniß Ibsens mit seiner eigenen Ent¬
Ihr Interesse ist beinah ga
dem Freunde solchen Schmerz zufügen muß. Die Worte, die wicklung völlig Schritt zu halten. I denfalls, seine innerlich das willig eine Zeit lang
gewechselt werden, sind ganz bedeutungslos geworden. Die
ganz verschiedenen Dramen, zwischen denen sich die angedeutete Die ist das „Weib"; Inbe¬
inneren Stimmungen müßte der Wirklichkeitssucher, der Realist, Wandlung vollzogen hat, die „Gespenster" einerseits und der der Liebelei. Die Stimm¬
in diesem Fall zum Ausdruck bringen.
„Baumeister Solneß" etwa andrerseits, üben ihren Einfluß auf wenig Herzlichkeit, ein wer
Fast jedes Künstlers Werden weist solchen Wandel von die deutsche Literatur ganz kurz nach ihrem Erscheinen aus. Für
thum und viel Blasirtheit.
einem mehr äußeren zu einem mehr inneren Realismus auf
die Tiefe des Einflusses mag das nicht zeugen.
Sphäre aber finden sie und
Von Goethe gilt das ganz so gut, wie etwa auch von Ibsen
Wohl aber für die arge, seelenlose Schnelllebigkeit unserer Und ein zartes, seelenvollen
In beider Jugendwerken steht im Allgemeinen das Wort für Zeit. Innerhalb weniger Jahre haben sich in unserer Literatur
hinein, das aber auch seltsa¬
die Empfindung. In ihren Alterswerken ist das gesprochene Wandlungen vollzogen, die, wenn sie tief greifen wollten oder Man könnte es in einem B
Wort nicht alles mehr. Etwas Geheimnißvolles, das nicht den innerliches Erlebniß voraussetzen ließen, ebensoviel Jahrzehnte den Bäumen hie und da ve¬
bündigen Ausdruck sucht, ihn vielleicht gar scheut, besteht da¬
beanspruchen müßten. Aber die Mode ist alles. Unter den
Weiher ein schwarzer Schw
hinter. Oder dem Wort ist innere Deutung neben der alltäglichen
jüngeren unserer deutschen Schriftsteller lassen sich zwei Rich
das bunte Herbstlaub, Sch
verliehen. — Naturgemäß erscheint solcher Entwicklungsgang
tungen kennzeichnen, die beide in gleicher Weise Ibsenschen
diese Bevorzugte landschaftli¬
Die Jugend will vorerst die Welt, wie sie sie sieht, erfassen
Einfluß unterlegen sind, nur daß die einen sich an den Ibsen mit einklingt. Es ist vie
Sie hat mit dem Thatsächlichen sich abzufinden. Das That¬
der „Gespenster", die andern an den alten Ibsen zunächst das ist Absicht.
sächliche aber und das gesprochene Wort verliert für das Alter gehalten haben. Man könnte, wollte man spaßhaft sein, von
Um ein konkretes, sehr
an Werth. Es schließen sich Thüren, und Fenster thun sich zwei „Generationen" der Jüngeren reden, zwischen denen ein Sperling hockt auf braunen
auf. Die Seelenstimmung erscheint als das Eine Wichtige.
Altersunterschied etwa von fünf Jahren bestände. Die älteren, ein donnerndes Getöse, der
Man kann verfolgen, wie sich die Rückwirkungen dieses zumeist Norddeutsche, deren Realismus dem gesprochenen Wort Pferde. Ruhig bleibt er sit